Chronische Mandelentzündung – ein Erfahrungsbericht

Was ist eine akute und eine chronische Mandelentzündung?

Bevor wir zur chronischen Mandelentzündung kommen, erkläre ich euch erst einmal was eine Mandelentzündung im allgemeinen Sinn ist.

Eine Mandelentzündung ist meist bakteriell, kann aber in seltenen Fällen auch viral bedingt sein. Es sind in der Regel die Rachenmandeln betroffen, die sie sich entzünden und Beschwerden auslösen können. Sie tritt meist plötzlich auf und klingt innerhalb von zwei Wochen wieder ab. Es können folgende Symptome auftreten:

  • Halsschmerzen
  • Fieber
  • Schluckbeschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Geschwollene und eitrige Mandeln

Natürlich ist der Gang zum Arzt und eine damit verbundene Therapie nötig. Was ist aber, wenn die Mandeln mehr Beschwerden machen, als eine akute Mandelentzündung?

 

Chronisch vergrößerte Mandeln

Sowohl Kinder als auch Erwachsene können davon betroffen sein: chronisch vergrößerte Mandeln. Die Ursachen sind unterschiedlich. Es kann eine chronische Mandelentzündung sein oder auch einfach normal vergrößerte Mandeln. Hierbei sollte man hellhörig werden, denn nicht immer machen beide Variationen Beschwerden oder erst nach einer längeren Zeit, wenn man schließlich andere Dinge vermutet.

Mein Fall:

Ich bin stutzig geworden, als ich Gelenkbeschwerden bekam und mich abends nicht mehr richtig bewegen konnte. Dieser Zustand stellte sich um Weihnachten rum ein. Wenige Woche zuvor hatte ich eine Mandelentzündung gehabt und dank Antibiotika schien alles gut. Ich schob es zunächst auf Stress, falsche Bewegung, die OP-Schuhe usw. Es fielen viele Ausreden, bis der Leidensweg immer schlimmer wurde und ich abends vor Schmerzen weinte.

Ich machte einen Termin beim Rheumatologen und machte mich auf das Schlimmste gefasst. (Positiv denken kann ich!!) Es wurden verschiedenste Werte, die auf die Schmerzen hindeuten könnten, abgenommen. Nach zwei Wochen das Ergebnis: Alles unauffällig, bis auf den ASL Titer. Dieser gibt an, wie hoch der Streptokokken Wert im Blut ist. Meiner war 5fach erhöht. Der Rheumatologe überwies mich zurück an meinen Hausarzt und dieser schließlich an den HNO (Hals-Nasen-Ohren Arzt). Dieser erkannte sofort, dass ich eine chronische Mandelentzündung habe.

Chronische Mandelentzündung schnabel-auf.de

Mein Gedanke zunächst: Nein, das kann es nicht sein. Ich habe ja keine Halsschmerzen, Schluckbeschwerden oder Fieber. Aber eine Zweitmeinung bestätigte eine chronische Mandelentzündung und ich erfuhr im Verlauf, wie sehr die Mandeln in den Organismus eingreifen können. So stand fest: die müssen raus.
Also machte ich einen Termin in der Klinik aus und bekam dort einen OP-Termin ungefähr 1,5 Monate später. Ich hätte durchaus eher einen bekommen können, aber aufgrund der beruflichen Situation, wollte ich das so.

Als ich auf den Termin zur OP wartete, kamen noch folgende Beschwerden hinzu: Schluckbeschwerden (ohne Schmerzen), Übelkeit und Ekelgefühl bei bestimmten Lebensmitteln und natürlich eine massive Abgeschlagenheit und Unkonzentriertheit. Ich musste mehr trinken um Essen hinunter zu bekommen und konnte auch teilweise nur noch weiche Lebensmittel essen. Aufgrund der Beschwerden ließ ich nochmals eine Laborkontrolle machen und nun waren auch die anderen Entzündungswerte erhöht. Ich war schlussendlich wirklich froh, als der Termin da und die chronische Mandelentzündung Geschichte war.

Die OP war wirklich nicht leicht und ich war knapp drei Wochen krankgeschrieben. Das Krankenhaus verließ ich nach zwei Nächten, musste aber zu Hause mich noch ordentlich schonen. Die Nachblutungsgefahr ist ca. zwei Wochen danach noch gegeben. Man darf auf jeden Fall nur Weiches essen und natürlich Eis. (Ich konnte es aber tatsächlich nach drei Tagen schon nicht mehr sehen) Man muss auf jeden Fall wissen, dass sich nach so einer Operation Schluckstörungen entwickeln können, vor allem wenn die Mandeln vorher ziemlich groß waren. Da muss man dann danach gut aufpassen, vor allem wenn man sich nicht auf das Essen konzentriert oder man flüssig und festes (z.B. bei einer Suppe) schluckt.
Jetzt ist Gott sei Dank wieder alles gut und die Beschwerden haben sich gelegt.

Manchmal lohnt sich die Suche, denn nicht immer ist das Naheliegendste die nächste Lösung. Hört auf euren Körper. Für diejenigen mit Kindern: Kinder haben oft diffusere Symptome als Erwachsene und dennoch muss man alles ernst nehmen.

Und ganz wichtig: lasst nicht locker, wenn Ärzte nicht gleich etwas finden.

Hast Du noch Fragen dazu? Nutze die Kommentarfunktion.  Noch mehr über Zöliakie und die glutenfreie Ernärhung liest Du hier.

Und da alle unsere Rezepte glutenfrei sind, stöbere gern durch unsere Vielfalt an Hauptspeisen.