Gerade ist im Deutschen Ärzteblatt ein spannender Artikel über Zucker erschienen. Ich nehme ihn zum Anlass, hier über die bekannteste „Nebenwirkung“ von Zucker zu berichten: kaputte Zähne. Und wir wollen doch gesunde Zähne bei Kindern!

Für die Zahngesundheit spielt die Ernährung eine ganz wichtige Rolle.

Vor allem Zucker fördert die Entstehung von Zahnbelägen, die den Zahnschmelz angreifen können. Eine ausgewogene Ernährung beeinflusst Aufbau und Härte der Zähne, sie kann Karies verhindern. Allerdings nur in Kombination mit richtiger Mundhygiene.

Im oben erwähnten Artikel im Ärzteblatt geht es vor allem darum, dass Haushaltszucker im Körper ganz anders verarbeitet wird als andere Kohlenhydrate. Das macht den Zucker auf vielen Ebenen für uns so ungesund. Im Gegensatz zu Fett und Eiweiß greifen Kohlenhydrate, genauer gesagt der Zucker, den Zahnschmelz an. Bestimmte Bakterien in der Mundhöhle (Streptococcus mutans) bauen Zucker zu Säuren ab, die Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz herauslösen und Karies hervorrufen.

Das gilt auch für die sogenannten „versteckten“ Zucker, wie er beispielsweise in Kartoffelchips oder Ketchup oder auch Apfelschorle vorkommt.

gesunde Zähne schnabel-auf.deJe öfter – desto schlimmer für gesunde Zähne bei Kindern

Häufiges Zwischendurch-Naschen führt somit bei uns und natürlich auch bei unseren Kindern zu wiederholten Säureangriffen auf die Zähne. Hier gilt: Es macht weniger die Menge als die Häufigkeit. Aus zahngesundheitlicher Sicht ist es daher besser, einmal eine größere Menge Schokolade auf einmal zu essen als über den Tag verteilt viele kleine Stücke. Eine befreundete Kinder-Zahnärztin hat mir erzählt, dass speziell die Apfelschorle in Babyfläschen regelrecht zum Auflösen der Zahnkerne führt. Diese Zahnkerne liegen bei den Babys noch im Zahnfleisch versteckt. Wenn die Zähne dann irgendwann durchbrechen, sind sie schon kaputt.

Bei älteren Kindern sind es dann vor allem klebrige Nahrungsmittel, z. B. Honig oder Zuckerl, die längere Zeit in der Mundhöhle verweilen, die sich ungünstig aufs Gebiss auswirken. Sie lagern sich an die Zähne an und bieten einen idealen Nährboden für die Kariesbakterien. Eis kann übrigens den Zähnen doppelt schaden. Einerseits durch den darin enthaltenen Zucker, andererseits durch die Kälte.

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gesunde Zähne schnabel-auf.deZahngesundes statt leere Kalorien

Bestimmte Vitamine und Mineralstoffe sind besonders wichtig für ein gesundes Gebiss. Vitamin D beispielsweise fördert nicht nur gesunden Knochen-, sondern auch Zahnaufbau. Vitamin K wirkt positiv auf die Zähne, indem es die Säureproduktion der Kariesbakterien hemmt. Und auch das Zahnfleisch benötigt bestimmte Vitalstoffe, um fest und gesund zu bleiben, v. a. die Vitamine C, A und E. Kalzium wirkt sich nicht nur auf die Zähne günstig aus, es festigt auch den Kieferknochen und das Zahnfleisch.

Und so kommen wir wieder auf die gesunde Ernährung zurück. Diese Inhaltsstoffe sind halt besonders gut in grünen Gemüsen, Salaten und Kräutern enthalten. Das wollen wir Euch in unseren Rezepten zeigen. Es ist keine Qual, solche Sachen zu essen, das kann wirklich lecker sein.

Wenn es unbedingt was Süßes sein soll, dann gibt es hervorragende und auch zahngesunde Alternativen. Darüber erfahrt Ihr etwas in diesem Artikel. Soviel schon mal vorab: einfach mal reife Früchte pürieren und statt Zucker in eine Nachspeise mischen

  • Zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten und Getränke meiden

  • Statt Limonaden oder gezuckerten Fruchtsäften lieber Wasser oder Kräutertees

  • Statt Schokoriegel oder Kuchen lieber Vollkornbrot, Käse, rohes Gemüse, Joghurt oder Früchte zwischendurch

  • Wer auf Süßigkeiten nicht verzichten will, sollte diese besser zu den Hauptmahlzeiten essen als Zwischendurch

  • Nach jeder Mahlzeit den Mund mit Wasser ausspülen. Die gezielte Auswahl zahngesunder Lebensmittel kann die Zahnpflege sinnvoll ergänzen, aber nicht ersetzen

  • Zuckerfreie Kaugummis kauen, sie regen die Speichelproduktion an. Der Speichel neutralisiert die Säuren langsam, reinigt die Zähne und enthält Mineralien, die den Zahnschmelz wieder regenerieren

  • Nicht sofort nach dem Essen Zähne putzen, sondern erst eine halbe Stunde bis Stunde danach, damit der Speichel, der sich bei Säuren im Mund vermehrt bildet, seine „Reparaturarbeit“ leisten kann

  • Etwas Wasser nach den Mahlzeiten trinken verhindert, dass Speisereste an den Zähnen kleben bleiben

  • Auch sorgfältiges, langes Kauen erhöht die Speichelproduktion und ist gut für die Zähne

  • Nach dem abendlichen Zähneputzen nichts mehr essen oder trinken, außer Wasser