Wie in diesem Artikel über Zucker schon beschrieben, ist herkömmlichen raffinierten Haushaltszucker nicht nur für die Zähne ungesund. Wir haben jeweils den glykämischen Index mit dazu erwähnt, der eine Einschätzung für die Gesundheit zulässt. Ganz grob kann man sagen, je niedriger der glykämische Index, umso besser für uns. Am besten nehmt ihr ein paar unterschiedliche der Zuckeralternativen in euren Vorratsschrank auf, da sie sich auch für unterschiedliche Anwendungen eignen. Aber vermutlich habt ihr eh schon das eine oder andere daheim.
Zuckeralternative Stevia
Stevia hat ein hohe Süßkraft. Das Stevia-Extrakt süßt 300 bis 400 mal stärker als Zucker und die Blätter ungefähr 30 mal stärker. Eine Messerspitze Stevia-Extrakt entspricht ungefähr 100g Zucker. Die Steviablätter können z.B. zum Süßen von Kaffee oder Tee verwendet werden. Die aus Südamerika stammende Pflanze wird in Japan schon seit den 70ern als Süßstoff eingesetzt.
Stevia soll auch einige interessante gesunde Wirkungen haben, die allerdings noch nicht endgültig erforscht sind. Stevia ist icht schädlich für die Zähne. Bitte achtet beim Kauf von Extrakt und Pulver darauf, dass Ihr nur reines Stevia am besten in Bio-Qualität kauft. Ihr könnt die Pflanze übrigens auch leicht selbst auf dem Fensterbrett ziehen. Bitte keine chemisch gewonnenen Stevia-Glycoside verwenden, die scheinen gesundheitlich nicht so toll zu sein. Stevia-Glycoside dürfen Joghurts, Müslis, Getränken, Schokolade und anderen Süßigkeiten zugesetzt werden. Achtet darauf, die Glycoside sind bei weitem nicht so empfehlenswert wie Stevia selbst.
Stevia ist für Diabetiker interessant da es einen glykämischen Index von 0 hat. Es wird als kein Insulin zur Verarbeitung benötigt. Einzig der leicht bittere Eigengeschmack kann bei etwas zu hoher Dosierung stören.
Zuckeralternativen Xylit und Erythrit
Dieser natürliche Zuckerersatz wird auch Birkenzucker genannt, da er früher aus Birkenrinde gewonnen wurde. Xylit hat 40% weniger Kalorien als normaler Zucker und hat mit einem glykämischen Index 7-12 kaum Einfluss auf den Insulin- oder Blutzuckerspiegel.
Außerdem kann Xylit kein Karies hervorrufen, da es von Bakterien nicht abgebaut werden kann. Ihr könnt Zucker eins zu eins mit dem geschmacksneutralen Xylit ersetzen, das macht es beim Backen sehr beliebt. Hefe braucht allerdings als Nahrung doch etwas Zucker, so ein bis zwei Teelöffel, da die Hefebakterien Xylit nicht nutzen können.
Vorsicht: Bei einer Fruktoseinoleralz kommt das nicht in Frage. Da bitte auf Erythrit zurückreifen oder Getreidezucker.
Liebe Hundebesitzer, ihr müsst damit aufpassen, da der Hund das Xylit anders verarbeitet und im Extremfall daran sogar sterben kann.
Zuckeralternative Kokosblütenzucker
Der Zucker wird aus dem Blütennektar der Kokospalmen gewonnen und zählt zu den nachhaltigsten Zuckern der Welt. Er wird nach traditioneller Art eingedickt, getrocknet und gemahlen, nicht gebleicht und nicht raffiniert. Ein Baum kann bis zu 70 Jahren zur Zuckergewinnung genutzt werden. Er süßt genauso wie Haushaltszucker, hat aber nur einen glykämischen Index von 35.
Kokosblütenzucker soll einige sehr besondere Gesundheitswirkungen haben. Vor allem Darm und Gallenblase sollen profitieren. Außerdem hat er wenig freie Fructose und ist deshalb gesünder als viele pflanzliche Zuckeralternativen. Er schmeckt leicht nach Karamell und kaum nach Kokos.
Zuckeralternative Trockenfrüchte
Rosinen, Datteln, Feigen, Ananas, Mango, Aprikosen und noch einige Früchte mehr sind von Natur aus sehr süß. In getrockneter Form dann umso mehr. Durch die Trocknung wird Wasser entzogen und der enthaltene Zucker kristallisiert im trockenen Obst aus. Dadurch sind sie sehr süß und sie enthalten zudem auch noch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine.
Vor allem Datteln eignen sich aufgrund des geringen Eigengeschmacks hervorragend, um sie auch in Nachspeisen, Smoothies oder Soßen zu pürieren. Zudem enthalten sie auch noch reichlich Mineralien und Spurenelemente. Um die Süße besser dosieren zu können, könnt ihr ganz einfach einen Dattelsirup selbst herstellen. Dazu nehmt ihr einfach ein paar Datteln und gebt sie zusammen mit etwas Wasser oder Fruchtsaft in einen Mixer. So lange pürieren, bis ihr einen schönen Sirup habt. In eine saubere Flasche abgefüllt hält er sich im Kühlschrank rund zwei Wochen.
Trockenfrüchte eigenen sich wunderbar als süße Zutat für Müslis oder Backwaren. Der einzige kleine Nachteil ist der höhere Gehalt an Fruchtzucker, der allerdings dank der ebenfalls enthaltenen Ballaststoffe nicht so stark ins Gewicht fällt. Ausnahme natürlich bei Kindern, die eine Fruktoseintoleranz haben. DA bitte auf Trockenobst komplett verzichten oder wenn es unbedingt sein muss mit Traubenzucker bestreuen. Der glykämische Index hängt von der Fruchtsorte ab, ist aber deutlich höher als bei den vorigen Zuckeralternativen.
Zuckeralternative Zuckerrübensirup
Zuckerrübensirup enthält Folsäure, Kalium, Eisen und Magnesium und zählt zu den basenbildenden Lebensmitteln. Das macht ihn besonders spannend für einen gesunden Zuckerersatz. Das Süßungsmittel entsteht, wenn Zuckerrüben gehäckselt, dann gedämpft und anschließend gepresst werden.
Manche schwören auf den Sirup in Form von Aufstrich oder ins Müsli. Er soll zudem durch die Mineralstoffkombination die Laune heben. Er eignet sich für Smoothies, in Quark oder Joghurt oder in Suppen. Durch den intensiven malzigen Geschmack lässt sich Zuckerrübensirup auch gut zum Süßen von Weihnachtsgebäck verwenden. Der glykämische Index ist niedriger als der von Haushaltszucker. Hier gilt für alle mit Fruktoseintoleranz: bitte Reissirup wählen.
Zum Schluss habe ich noch eine sechste und die unglaublichste aller Zuckeralternativen: Salz. Schon eine Prise unraffiniertes Steinsalz oder Meersalz erhöht die natürliche Süße von Lebensmitteln ungemein. Salz erhöht die Fähigkeit des Gehirns, den Geschmack „süß“ zu verarbeiten und verstärkt ihn dadurch. Deshalb geben viele Menschen auf Ihre Früchte gerne eine Prise Salz. Und in vielen Gerichte und Kuchen braucht man mit einer Prise Salz weniger Süßungsmittel.
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