Alarmierende Studie: Schädliche Auswirkungen von Handynutzung

Kommt es nur mir so vor, oder sind unsere Jugendlichen süchtig nach ihren Smartphones? Oder haben sie nur bei den Mamas und Papas abgeschaut? Jedenfalls zeigt eine neue Studie einen klaren negativen Zusammenhang mit der Konzentrationsfähigkeit.

In einem der renommiertesten medizinischen Fachblatt der Welt, dem Journal of the American Medical Association (JAMA) wurde diese Studie letzte Woche veröffentlicht. Das Ergebnis war erschreckend:

Handynutzung 2 schnabel-auf.de

Die häufige Nutzung von Smartphone und Co. erhöht klar das Risiko eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zu entwickeln.

Untersucht wurden 2500 gesunde Jugendliche zwischen 15 und 16 Jahren, die keine Anzeichen für ADHS hatten. Nach zwei Jahren wurden sie wieder untersucht. Diejenigen, die angaben häufig in den sozialen Medien aktiv zu sein, viel zu browsen und Beiträge zu kommentieren und zu telefonieren hatten einen deutlichen Anstieg bei den ADHS-Symptomen. Ganz offensichtlich ist also nicht nur die Strahlung schädlich für uns Menschen.

Das bestätigt eine deutsche Untersuchung, die stark erhöhten Stress und eine erhöhte Gefahr von psychischen Symptomen durch Handys und digitale Medien bei Kindern und Jugendlichen feststellte. Die Forscher empfehlen darauf zu achten, dass digitale Medien keine Aktivitäten unterbrechen, die „Konzentration und Selbstregulation aufbauen“. Dazu zählen sie schlafen, lesen und Sport. Aber auch nicht unterbrochene Hausaufgaben und Familienzeiten. Ich würde auch das gemeinsame Essen mit dazu zählen.

Tipps zum richtigen Umgang mit dem Handy

Die Forscher empfehlen den Eltern mit ihren Kindern über moderne Medien zu sprechen. Dabei sollte unter anderem zur Sprache kommen, dass „die Technik heute so entworfen wird, dass sie neue Gewohnheiten erzeugt.“ Auch die Erholung des Gehirns wird von Handys nachweislich gestört.

Wir alle sind gefordert, die Herausforderungen der neuen Technik anzunehmen. Wir müssen lernen, mit den digitalen „Helfern“ richtig umzugehen. Die Verantwortung dafür liegt bei jedem einzelnen, aber selbstverständlich ist sie für euch Eltern besonders groß. Eine sicherlich sinnvolle Idee ist das „digitale Fasten“. In manchen Schulen wird es in der klassischen Fastenzeit durchgeführt. Das Handy darf dann in der Ecke liegen.

Tageweise ist es sicher auch in den Schulferien oder gerade auch zu Beginn eines Schuljahres ein guter Tipp, das Smartphone zu verbannen. Vielleicht dient diese Studie auch als Anregung für manchen Lehrer oder Rektor, die Benutzung von Handys an der Schule zu überdenken. Fördert die Konzentration – die Konzentration auf das Wesentliche, den Kindern zu liebe.

Dem deutschen Schriftsteller Ludwig Börne wird das abschließende Zitat zugeschrieben:

„Man muss mehr für seine Gesundheit lassen als tun.“

Wie recht er doch hat.

Originalstudie: Ra CK, Cho J, Stone MD, et al. Association of Digital Media Use With Subsequent Symptoms of Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder Among Adolescents. JAMA.2018;320(3):255–263. doi:10.1001/jama.2018.8931