Glas statt Plastik schnabel-auf.de

Glas statt Plastik

Wer nachhaltig leben möchte, versucht so plastikfrei wie möglich einzukaufen, zu kochen und zu haushalten. Aber im alltäglichen Familienleben ist das gar nicht so einfach. Ist man dann noch berufstätig, muss der Einkauf schnell gehen, das Essen soll möglichst einfach auf dem Tisch stehen und man greift schnell zu Dingen ohne groß zu Überlegen. Und das ist normal, denn wir versuchen es uns so einfach wie möglich zu machen. Mit einem oder mehreren Kindern im Supermarkt hat keine Mami die Zeit und Nerven in aller Ruhe die Regale nach plastikfreien Alternativen zu suchen. Manche sind offensichtlich und ganz easy – manche Umstellungen brauchen etwas Erfahrung und Übung. Deshalb haben wir Euch hier Tipps zusammengestellt, wie Ihr ohne viel Zeit oder Mehrausgaben den Plastikverbrauch in Eurem Haushalt senken könnt. Habt viel Spaß beim Ausprobieren der selbsterprobten Tipps:

Ganz klar – “plastikfrei” ist trendy und in aller Munde. Wer aber nicht gerade den Unverpacktladen um die Ecke hat, hat es oft nicht leicht im Alltag ohne Plastik auszukommen. Und das Ganze soll nicht in Stress ausarten. Wer mit viel Aufwand versucht Nachhaltigkeit zu leben, wird das nicht lange durchhalten. Deshalb ist es mir persönlich sehr wichtig, dass ich nur das umsetze, was ich wirklich langfristig realisieren kann. Und ja, dann muss ich auch mal 5 grade sein lassen. Aber ich denke es ist wichtig, einfach mal anzufangen ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wo wir Plastik austauschen könnten. Hier möchte ich Euch einfach mal meine 3 Lieblingstipps vorstellen. Sie sind einfach, jederzeit umsetzbar und sparen sogar Geld!

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1. Glas statt Plastik zum Einfrieren benutzen

Diese Idee ist so genial wie simpel. Und deshalb mein absoluter Lieblingstipp. In Gläser einfrieren anstatt in Gefrierbeutel. Wisst Ihr wieviel Plastik das spart? Das ist unglaublich! Und überlegt mal kurz wie viele Gefrierbeutel Ihr schon in Eurem Leben gekauft habt. Und dann nach Gebrauch weggeschmissen. Das ist wahres rausgeschmissenes Geld. Denn: die Gläser kaufe ich ganz automatisch, wenn ich Essiggurken, Aufstriche oder Oliven kaufe. Sind sie leer, kommen sie in die Spülmaschine und schwupps habe ich das nächste Glas zum Einwecken oder eben Einfrieren. Ich habe auch oft Obst und Gemüse in der TK-Variante gekauft, wenn es gerade keine Saison hatte. Und das werde ich auch weiterhin machen – viele gibt es ja im Papierkarton. Aber es gibt leider auch viele Hersteller, die ihre TK-Ware in Plastikverpackungen verkaufen.

Also gerne Sachen frisch kaufen, wie die Himbeeren auf dem Bild und gleich nach dem Waschen einfrieren. Im Glas versteht sich. Und keine Angst, die Gläser “reißen” wirklich nicht! Ihr müsst nur darauf achten, dass Ihr bei Flüssigkeiten das Glas nicht ganz voll macht, damit es sich ausdehnen kann und am besten am Anfang den Deckel nicht ganz verschließen. Nach einem halben Tag könnt Ihr dann ganz dicht machen.

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2. Trinken aus Glas und nicht aus Plastik

Dieser Tipp ist eigentlich mega wichtig. Wir hatten schon mal einen Artikel zum Thema Mikroplastik von Doc Hary. Den könnt Ihr gern nochmal hier lesen. Denn da geht es auch schon darum, was das Plastik in uns macht. So, und auch ich habe so typische Plastikbecher für Kinder, sieht man auf dem Bild in gelb. Aber ich fühle mich schon lange nicht mehr wohl damit und nach der Recherche für den Artikel kommen sie endgültig weg! Und klar sind die praktisch: sind leicht, gehen nicht kaputt, wenn sie auf den Boden fallen und in den tollen bunten Farben kann man sie gut den verschiedenen Kindern zuordnen. Aber…

Acetaldehyd ist nur eine Chemikalie die sich aus den PET-Flaschen oder Bechern lösen kann und dann in das Getränk übergeht und von uns mitgetrunken wird. Werden die Plastikbehältnisse auch noch durch UV-Licht erwärmt ist dieser Effekt noch höher. Außerdem gibt es den Verdacht, dass Hormone in die Flüssigkeit geraten können. Die Behörden geben hier zwar Entwarnung und sagen, dass sei alles unter gefährlichen Richtwerten. Aber ganz ehrlich, die Dosis macht das Gift und wenn so eine Plastikflasche (auch die Nuckelflaschen) oder Becher ständig mit warmen Flüssigkeiten gefüllt wird, in der heißen Spülmaschine gewaschen wird oder ständig draußen mit dabei ist – ja dann trinken wir oder die Kinder ganz schön oft gelöste Chemikalien aus dem Plastik mit. Und das fühlt sich für mich nicht gut an.

Es gibt mittlerweile tolle Alternativen, es gibt für die Zeit draußen tolle bunte Flaschen aus Edelstahl oder eben Glas (Auch mit Softshellmäntel gegen den Bruch). Anstelle von Bechern gibt es Glasbecher mit Deckel und Edelstahlstrohhalm. Den Srohhalm würde ich übrigens nicht aus Glas nehmen für Kinder. Zu groß wäre mir da die Gefahr, dass sie durch draufbeißen oder draufsteigen am Boden in Berührung mit kleinen Scherben kommen.

Und im Supermarkt bekommst Du Getränke auch alle in Glasflaschen.

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3. Selber machen spart Plastik

“Ach was” denkst Du jetzt. Ist ja wohl nix Neues. Ja stimmt, aber viele machen es trotzdem nicht ;-). Auf dem Bild siehst Du zum Beispiel ein selbstgemachtes Granola. Hier ist übrigens das Rezept dazu (glutenfrei und ohne Zucker). Und klar fülle ich das nach der Zubereitung in einen Glasbehälter. Schaut erstens besser aus und spart zweitens ganz einfach Plastik. Daneben ist eine tüpisches gekauftes Müsli. Ich muss auch dazu sagen, dass ich noch nie im Supermarkt Müsli im Glas gesehen habe – außer im Unverpacktladen natürlich.

Granola ist nun sehr einfach selbst zu machen. Doch das ist natürlich nicht mit allem so. Lasst mich mal überlegen: Mandelmilch oder Hafermilch soll man gut selbst machen können. Ok, Rezept folgt, ich werde das ausprobieren. Denn die habe ich auch noch nie in Glasflaschen gesehen. Bei normaler Milch, Sahne oder Joghurt gibt es mittlerweile gute Möglichkeiten diese in der Glasvariante zu kaufen. Steigt da einfach um, Ihr habt dann auch gleich wieder neue Glasgefäße zum Einfrieren! Kostet nicht mehr und spart viel Plastikmüll!

Fazit: Also ich glaube diese drei kleinen Tipps, können ein guter Einstieg sein für ein Familienleben mit weniger Plastik und mehr Glas. Und an alle Mamas, die sich Sorgen um die Scherben machen. Ja, Glas ist durchaus gefährlicher und beim Fließenboden in z.B. der Küche oder im Garten nicht zu unterschätzen. Aber da muss ich ganz ehrlich sagen: für Babyflaschen gibt es Silikonhüllen (die haben bei mir 4 Jahre gehalten und nun habe ich sie verschenkt und sie werden weiter benutzt) oder Ihr nehmt Edelstahl (z.B. von Pura, unbezahlte Werbung). Und für alle älteren Kinder gilt: ein vorsichtiger Umgang kann gelernt werden. Meine Tochter schmeißt auch oft was runter. Und ja es gibt dann Scherben. Aber die werden sofort gemeinsam weggemacht. Und das Kind lernt mit der Zeit den sicheren Umgang!

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