Und hier kommt Teil 2 unseres Interviews mit Tagesmutter Monika Gaßner. Monika Gaßner aus Ebersberg arbeitet seit mehr als 15 Jahres als Tagesmutter und betreut Kinder zwischen 9 Monate und 4 Jahren. Lerne nun ihre Tipps und Tricks, wenn Kinder nicht das Essen wollen, was für sie wichtig wäre. Außerdem verrät uns Monika auch ihr Geling-Rezept. Wer Teil 1 verpasst hat, hier könnt Ihr diesen auch nochmal lesen.

Schnabel auf:

Was sind Gerichte, die eigentlich jedes Kind bei dir mochte bzw. mag und die du immer wieder gerne kochst?

Monika Gaßner:

Also da gibt es eigentlich ganz viele. Mir fällt jetzt als erstes die Kürbiscreme Suppe ein.

Schnabel auf (Ari):

Die mag Paula auch erst, seitdem sie die bei Dir lieben gelernt hat. Jetzt reißt sie mir die Suppe quasi aus der Hand.

Gemüsenudeln schnabel-auf.deMonika Gaßner:

Kartoffelpuffer mögen die Kinder auch gern und zum Beispiel Kartoffeln, Spinat und Rührei. Bei mir war Spinat auch nie ein Problem bei den Kindern. Nudeln braucht man nicht erwähnen, denn Nudeln essen die Kinder immer. Aber ich mache auch manchmal Gemüsenudeln. Dazu rasple ich das Gemüse fein und dünste es an mit Sahne und Frischkäse. Das klebt dann so richtig schön aneinander. Dann isst man Nudeln und hat nebenbei noch eine gesunde Portion Gemüse mitgegessen. Das ist eine super Rezeptidee und funktioniert immer.

 

Und natürlich haben wir das Rezept auch für Euch! Einfach hier klicken.

 

Schnabel auf:

Hast Du noch andere Ideen für uns Mamas?

Monika Gaßner:

Ja, es wechselt je nach Jahreszeit. Im Sommer mache ich gern Kartoffelspalten im Backofen mit Schnittlauchquark und dazu gibt es Gemüsesticks. Das mögen sie total gern, weil sie dann mit den Händen essen dürfen. Es wird dann gedippt und schmeckt auch noch gut.

Im Winter sind es eher die Suppen. Neben der Kürbiscremesuppe, Kartoffelsuppe und im Herbst die Reiberdatsch, weil dann die richtigen Kartoffelsorten dafür auf dem Markt sind.

Schnabel auf (Ari):

Und doch auch deine Zucchini Puffer?

Monika Gaßner:

Ja, das sind meine Gemüsepuffer, da nehme ich Zucchini, Kartoffeln und gelbe Rüben zu gleichen Teilen. Die werden geraspelt dann kommt Ei drunter und entweder Haferflocken oder Dinkelmehl zum Binden. Das Ganze wird dann in der Pfanne raus gebacken. Wobei man dabei darauf achten muss, dass es kleine Puffer sind müssen da sie sonst leicht auseinanderfallen.

Schnabel auf:

Die Geschichte deiner großen Tochter hast du vorhin schon angefangen zu erzählen, aber es fehlt doch noch der wichtigste Teil. ?

Monika Gaßner:

Ach ja genau, ich habe ja vorhin von meiner großen Tochter erzählt und was ich mit ihr für Schwierigkeiten hatte. Irgendwann im Erwachsenenalter hat sie sich bei mir bedankt, dass ich sie nicht dick werden hab lassen.

Schnabel auf:

Es gibt ja große Unterschiede: Es gibt Kinder die alles essen…

Monika Gaßner:

Dann gibt es diese Fleischkatzen, wobei ich nicht weiß woher das kommt. Sie ernähren sich am liebsten von Schnitzel, Braten und solchen Sachen. Bei denen Gemüse wirklich das allerletzte ist was man essen kann und es gibt die „Allesverweigerer“. Ja, die gibt es wirklich. Gott sei dank sehr selten. Ich weiß von einem den ich hatte, da hat die Mutter, ihr Sohn ist mittlerweile in der zweiten Klasse, immer noch Schwierigkeiten. Die habe ich mal getroffen beim Einkaufen, da hat sie gesagt, sie weiß nicht was sie ihm in die Schule mitgeben soll. Im Kindergarten hat sie das Mittagessen abbestellt, weil ihr Sohn nicht gegessen hat. Ich kann mich noch erinnern, als er bei mir war. Ich habe ihn dann einfach gelassen. Wenn er nichts essen wollte, dann ist er halt ohne Essen ins Bett. Es gibt bei mir dann aber auch keinen Ersatz, also kein Butterbrot oder sonst was, sondern entweder isst du das was hier ist, oder eben nicht.

Schnabel auf (Sara):

Leni hat ja auch ca. eine Woche bei dir nichts gegessen und du hast es durchgezogen.

Monika Gaßner:

Ja, es bringt ja nichts. Man will sie ja nicht zwingen. Wobei ich mich dabei frage: Was machen die Eltern zuhause? Weil wenn es rund um die Uhr durchgezogen wird, dann muss das Kind ja irgendwann Hunger haben und sich vielleicht vernünftig ernähren. Das schlimme ist, dass die Eltern dann oft meinen: „Hilfe, mein Kind verhungert“ und dann wird der Müsliriegel dazwischen oder die zwei Kekse angeboten. Die Eltern machen sich oft nicht klar, was das für Kalorien sind, die sie so nebenbei dem Kind zuführen. Und das nur aus lauter Angst, es könnte zu wenig haben. Und das Kind hat dann zu den eigentlichen Mahlzeiten keinen Hunger mehr. Wenn man aber das durchzieht, was ich vorschlage und konsequent ist, lernt das Kind sich gesund zu ernähren und Spaß am gesunden Essen zu haben.

Ich sage immer: Kein Kind verhungert vor vollen Tellern.

Schnabel auf:

Jetzt sind die Kinder bei dir ja nur vier Tage. Hast du so für dich im Kopf: Einmal gibt’s Gemüse, einmal Fleisch, einmal Fisch?

Monika Gaßner:

Ich mache das meistens über die Beilagen. Einen Tag sind es Kartoffeln, einen Tag Nudeln, einen Tag Reis und einmal eine Mehlspeise oder Fisch. Ich schaue schon, dass ich die Woche stimmig mache. Wobei ich kein Freund von Essenplänen bin. Das ist bei mir meistens so eine spontane Entscheidung, dass ich in der Früh noch schnell zum Einkaufen gehe, sehe eine Zutat und mir denke: Das gibt’s heute.

Monika Gaßner

Schnabel auf:

Gibt es noch etwas was du gerne erzählen magst? Was dir wichtig ist was die Kinderernährung angeht? Oder was die auffällt, was du dir von Eltern mehr wünschen würdest?

Monika Gaßner:

Auf jeden Fall mehr Konsequenz und dass die Eltern sich klar machen, was sie mit diesen Zwischenmahlzeiten alles falsch machen können. Ich bin wirklich kein Verfechter davon, dass es gar keine Süßigkeiten gibt. Ich selber esse ja auch welche, aber man muss sich halt klar sein was Süßigkeiten sind. Viele Eltern machen sich zum Beispiel nicht klar, dass der Müsliriegel zwischendurch hauptsächlich aus Zucker besteht. Oder die gesunden Getreideflocken, die mit Honig überzogen sind, dass das eigentlich Süßigkeiten sind. Ich habe meine Kinder das auch ab und zu essen lassen aber ich habe ihnen auch immer klar gemacht, dass es eigentlich kein gesundes Frühstück ist und dass das eigentlich Süßigkeiten sind. Damit habe ich den Kindern dafür das Bewusstsein geschärft. Ich war auch immer ganz streng mit Brotzeiten für die Kinder. Im Kindergarten und in der Schule hat es bei mir keine Süßigkeiten gegeben. So etwas hat, für mich, in der Brotzeit nichts verloren.

Liebe Monika, vielen Dank für das ausführliche Gespräch. Also unser Fazit: Als Eltern auch daheim konsequent sein, damit das Kind nicht durch zu viele Regeln verunsichert wird.

Hier geht es zu Teil 1.

Und hier geht es zum Artikel, warum eine Tagesmutter eine Überlegung wert ist.