Mein Mann ist Fußballtrainer und ich habe dadurch Daniel als 5 fach Papa kennengelernt, der augenscheinlich alles voll im Griff hat. Alle 5 Kinder sind super. Und die Eltern bei allen Aktivitäten und Hobbys dabei. Ich weiß nicht wie sie das machen, ich komme mit zwei Kindern schon an meine Grenzen des Organisatorischen. 🙂 Von FÜNF ganz zu schweigen.

Aber auch Geduld, Lautstärke daheim, die Zeit für sich selbst, für die Ehe, für die Kinder, einfach alles und alles drum herum. Für mich unvorstellbar, eine mega Leistung die ich sehr bewundere. Deswegen wollte ich Daniel sehr gern auch in unserer Interview Reihe dabei haben. Seine Antworten kennenlernen.

Vielen Dank fürs Beantworten unserer Fragen, Daniel. 🙂

Schaut selbst mal rein:

  1. Du bist ja ein „Großfamilien-Papa“: Thema Geduld, wie handhabst du das und hast du Tipps für andere Papas und Mamas?

Geduld – geduldig sein – wie wird das gemessen? Die Zeitspanne, bis einem der Kragen platzt, weil die Hausaufgaben immer noch nicht gemacht sind. Die Anzahl der wiederholten Erklärungen, bis etwas verstanden wurde? Ich mache vieles nach Gefühl und unbewusst. Und so ist es glaube ich auch am besten. Wenn man nicht immer genau drauf achtet und sich ständig ist Bewusstsein ruf, „ich muss jetzt Geduld haben“, dann ist die Geduld genau zum rechten Zeitpunkt am Ende. Man hat dem Kind genug Geduld geschenkt und überstrapaziert die eigenen Nerven nicht.

  1. Was hat sich für Dich positiv am allermeisten geändert, seitdem Du Kind/er hast und was ist manchmal anstrengender als früher?

Wenn Du Kinder hast, siehst Du die Welt einfach mit anderen Augen, irgendwie bewusster. Alle neuen Erfahrungen, die Deine Kinder machen, machst Du mit. Man lernt nochmal neu und mehr dazu. Und man versteht die eigenen Eltern im Nachhinein oft besser.

Was klar anstrengender ist, ist bei gemeinsamen Aktivitäten alle unter eine Hut zubringen. Dass z.B. alle rechtzeitig zur Abfahrt im Auto sitzen. Wo wir wieder beim Thema Geduld sind.

  1. Was ist oder war für Dich gerade anfangs die größte Herausforderung und wie hat sich das im Laufe der Elternschaft geändert?

Für viele Väter ist es eine Herausforderung, eine Beziehung zum Kind aufzubauen, da die Arbeit zu viel Zeit in Anspruch nimmt und die Mutter das Kind bestens versorgt. Da wir als erstes Zwillinge bekommen haben, bin ich da nicht zu kurz gekommen. Ich war von Anfang an voll mit einbezogen. Meine Frau und ich waren und sind da ein perfektes Team. Und die Herausforderungen werden nicht kleiner, sondern eher größer. Am Anfang befriedigst Du nur Bedürfnisse wie Essen, Schlafen und Körperliche Nähe. Aber je älter die Kinder werden, um so wichtiger wird es, sie als Vorbild in ihr eigenes Leben zu begleiten.

  1. Siehst Du Dich in Deinen Kindern wieder und berücksichtigst Du das in Deiner Erziehung? Also bist Du zum Beispiel aufbrausend und versucht genau das nicht zu vermitteln oder versucht Du Deine Talente weiterzugeben?

Ich werde schon immer wieder an meine Kindheit erinnert. Aber das ich jetzt krampfhaft versuche, meine Kinder in meine Richtung zu entwickeln, liegt mir fern. Vielmehr ist es mir wichtig, dass meine Kinder ihre eigenen Talente entdecken und die fördern wir dann.

  1. Würdest Du an Deiner beruflichen Situation gerne etwas ändern?

Ich habe da großes Glück. Bei meinem Arbeitgeber wir die Work- Lifetime-Balance groß geschrieben. Und da ich von zu Hause aus arbeiten kann, wenn ich nicht gerade auf Geschäftsreise bin, kann ich mich mehr in das Familienleben einbringen als andere Väter.

  1. Würdest Du gerne an deiner privaten Situation etwas ändern z.B. mehr Sport?

Na klar hätte ich gerne mehr Zeit für dies oder das. Aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden so, wie es ist.

  1. Was geben Dir die Kinder am meisten emotional? Hat sich Deine Sicht auf bestimmte Dinge geändert?

Die stärkst Emotion ist natürlich die Liebe. Das fällt mir immer ganz besonders auf, wenn ich geschäftlich unterwegs bin und dann ein paar Tage nicht zu Hause bin.

  1. Welche Eigenschaften sind Dir wichtig an Menschen und insbesondere an Deinen Kindern?

Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit. Aber auch ganz besonders Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Zuversicht.

  1. Wir, schnabel-auf.de, sind ja ein Blogazin rund um gesunde Kinderernährung.  Welchen Stellenwert hat bei dir eine gesunde Ernährung und wie bringst du deinen Kindern einen gesunden Umgang mit dem Essen bei?

Großfamilienpapa (2) (Kopie)Die Kinder bringen aus der Schule immer wieder die Ernährungspyramide mit und wissen dann ganz genau, welche Lebensmittel grün, gelb oder rot sind. Am Ende wird dann aber doch nur das gegessen, was schmeckt und der Rest bleibt auf dem Teller.

  1. Hast du ein Lieblingsrezept für uns?

Hoch im Kurs steht bei meinen Kindern meine Gulaschsuppe:

Suppenfleisch und/oder Beinscheiben anbraten, aus dem Topf nehmen und grob geschnittene Zwiebel im Bratensud andünsten und mit Tomatenmark tomatisieren. Mit Rotwein ablöschen und anschließend das Fleisch wieder zugeben. Mit Rotwein und Wasser soweit auffüllen, bis das Fleisch bedeckt ist. Salz Pfeffer und ein Lorbeerblatt dazugeben und das Fleisch kochen, bis es weich ist (im Schnellkochtopf ca. 25 Minuten). In der Zeit Kartoffeln und Paprika in kleine Würfel schneiden. Nach der Garzeit das Fleisch wieder herausnehmen und ebenfalls in Kleine Würfel schneiden. Derweil können Kartoffeln und Paprika schon im Sud gekocht werden. Alle Zutaten unter gelegentlichem Umrühren mindesten noch 40 Minuten köcheln lassen. Mit Paprika, Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu passt Baguette und wer will kann mit ein paar Tropfen Tabasco seiner Suppe noch ein bisschen mehr Pfiff geben.