Thema Sonnencreme. Ein leidiges Thema. Ist sie gut oder schlecht, welche ist gut oder schlecht? Wir haben 10 interessante Fakten für Euch zusammengetragen. Und weil es zu viel auf einmal wäre, haben wir den Artikel aufgeteilt. Hier kommen die ersten 5 Super-Tipps zum Thema Sonnencreme und Kinder.

Unser Tipp: Kinder Sonnencreme von Weleda

Gibt es gute und schlechte Sonnencremes?

Erinnert Ihr Euch noch, wie genervt Ihr als Kinder wart, wenn die Mama wieder mit der Flasche mit der Sonnencreme daherkam? Im Laufe der Jahre wurde uns das Eincremen dann so selbstverständlich, dass wir es heute überhaupt nicht mehr hinterfragen. Ich habe Euch ja hier schon was darüber erzählt, dass ich Sonnenschutz von Innen für sehr wichtig halte, weil er mehrfach und umfangreich schützt. Doch wie sieht es mit dem ständig von allen Seiten empfohlenen Schutz von Außen aus?

Gibt es Unterschiede bei Sonnencremes? Sind spezielle Sonnencremes für Kinder besser? Dazu wird es  in diesem Artikel einige Antworten geben. Und Ihr werdet einige verblüffende Fakten hören – Mindblowing, wie der Niederbayer so sagt.

Fakt 1:  Es gibt zwei Arten von Sonnencreme

Es gibt zwei Arten von UV-Filtern in Sonnencremes: physikalische und chemische Funktionsstoffe. Bei Arten haben Vor- und Nachteile, deshalb werden oft beide kombiniert.

Die physikalischen Filter sind besonders mineralisch und damit für höheren Lichtschutz geeignet. Ich würde diese Art bevorzugen. Zudem gibt es dabei seltener allergische Reaktionen. Diese Variante wird meist bevorzugt. Physikalische Funktionsstoffe reflektieren einen Großteil der Sonnenstrahlen. Häufig werden der Creme mineralische Mikropartikel wie Zinkoxid und Titaniumdioxid zugesetzt, die für die Wirkungsweise verantwortlich sind.

Nachteile sind, dass die Filterpartikel relativ schlecht gegen UVA-Strahlung wirken, zudem lässt sich die Creme oft schwer verteilen, sie liegt manchmal auf der Haut wie Zahncreme.

Chemische Filter dagegen absorbieren die UV-Strahlen und wandeln sie in Wärme um. Da es sie in gelöster Form gibt, zieht sie besser in die Haut ein und wirkt „ästhetischer“.

Die meisten Sonnenprodukte verfügen über beide Filter. In transparenten Sprays und Ölen, die sich besonders schnell und leicht verteilen lassen, stecken in der Regel ausschließlich chemische Filter.

Sonnencreme schnabel-auf.de 1 (Kopie)Fakt 2: Kinderprodukte sind für Kinder besser

Ich fürchte, ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass Kinder nicht einfach nur kleinere Erwachsene sind. Das trifft auch auf die Haut von Kindern zu. Die Haut unseres Nachwuchses ist nicht nur zarter, sondern auch anders aufgebaut als unsere: Beispielsweise liegen die für die Entstehung von Hautkrebs relevanten Zellen näher an der Hautoberfläche. Dadurch werden sie von den UV-Strahlen leichter erreicht. Das ist auch der Grund, warum jeder Sonnenbrand in der Kindheit doppelt schwerwiegend ist.

Kleinkinder sollen am besten erst nach Vollendung des ersten Lebensjahres in die  pralle Sonne – und zwar nur mit stark schützender und möglichst konservierungsfreier mineralischer (Kinder-)Sonnencreme.

Fakt 3: „Sunblocker“ schützen nicht besser als Sonnencreme

Das Sonnenlicht, das durch die Luftschichten bis zu uns auf die Erdoberfläche kommt besteht zu etwa 50 % aus Infrarot-Strahlung, zu 40 % aus sichtbarem Licht und zu 10 % aus UV-Licht. Von den 10% UV-Licht sind wiederum 9.5 % UV-A und 0.5 % UV-B-Strahlung. Der Lichtschutzfaktor (LSF) sagt lediglich etwas darüber aus, wie stark die Creme UV-B-Strahlen filtern kann. Es gibt keine Sonnencreme, die UV-B-Strahlen vollkommen blocken kann. Daher ist der Name “Sunblocker” natürlich nicht richtig.  Denn für unsere Haut ist auch UV-A Strahlung und ein Teil der Infrarotstrahlung schädlich.

Wichtig zu wissen ist auch, dass der LSF eine logarithmische Skala ist. Das heißt, dass der Schutzeffekt bei höheren Werten nicht gleichmäßig ansteigt. Der Schutzeffekt steigt bei sehr hohen Lichtschutzfaktoren nur noch wenig an: Bei LSF 10 werden etwa 90 % der UV-B-Strahlen abgehalten, bei LSF 20 werden etwa 95 % der UV-B-Strahlen weggefiltert, bei LSF 30 dann etwa 98 %.  Der Effekt nimmt relativ gesehen also ab.

Extrem hohe LSF oder die Bezeichnung „Sunblocker“ werden oft kritisch gesehen, da sie uns in falsche Sicherheit wiegen. Sie können auch dazu führen, dass die Menschen sich zu unvernünftig langen Sonnenbädern hinreißen lassen. Dazu kommt, dass ein LSF über 30 im Labor gar nicht richtig bestimmt werden kann, da es die Versuchspersonen über Gebühr belastet. Es gibt Berichte, dass diese Ungenauigkeiten schon ab Lichtschutzfaktor 20 beginnen.

Sonnencreme schnabel-auf.de 4 (Kopie)Fakt 4: Nur viel hilft viel

Nach der gängigen Definition des Lichtschutzfaktors könnt Ihr bei der Verwendung einer Sonnencreme mit LSF 10 zehnmal so lange in der Sonne bleiben wie ohne Schutz. Allerdings müsst Ihr dafür die Sonnencreme genauso dick auftragen wie die Tester im Labor. Die heute gängige Testmethode heißt COLIPA-Methode. Dabei werden zwei Milligramm Sonnencreme pro Quadratzentimeter Haut bei den Testpersonen aufgetragen. Das klingt jetzt sehr theoretisch: bei einem durchschnittlich großen Erwachsenen entspricht das in der Praxis etwa 35 Gramm Sonnencreme oder vier Esslöffel für den ganzen Körper.

Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass die meisten Menschen deutlich zu wenig Sonnencreme verwenden. Oft ist es weniger als die Hälfte der im Labor verwendeten Menge. Dadurch verringert sich die Schutzwirkung um etwa die Hälfte! Deshalb wird häufig empfohlen, die Creme nach etwa einer halben Stunde noch einmal aufzutragen.

Fakt 5: Vitamin-D-Mangel durch Sonnencreme

In den letzten Jahren haben wir sehr viel über Vitamin D gelernt. Wir wissen jetzt, dass praktisch alle Deutschen fast ganzjährig zu wenig Vitamin D im Körper haben. Die UV-Strahlen der Sonne regen die Vitamin-D-Produktion an, allerdings ist die Sonneneinstrahlung nur von etwa Mitte April bis Oktober stark genug. Wir wissen auch, dass ein ausreichend hoher Vitamin-D-Spiegel in unserem Körper für die langfristige Gesundheit enorm wichtig ist. Unser Immunsystem braucht Vitamin D, auch der Schutz des Herz-Kreislauf-Systems und der Schutz vor Krebs benötigt optimale Vitamin-D-Spiegel.

Und wir wissen, dass Sonnencremes genau den Teil des Sonnenlichtes abhalten, der für die Vitamin-D-Produktion notwendig ist. Je höher der Lichtschutzfaktor der Creme, umso stärker hemmt die Creme den Vitamin-D-Aufbau. Bei richtiger Anwendung wird schon bei Lichtschutzfaktor 10 nur noch ein Zehntel Vitamin D gebildet.

Tipp: In den Vitamin-D-Monaten April bis Oktober mindestens jeden zweiten Tag für 20 Minuten „ungeschützt“ in die Sonne gehen und dabei zumindest die Arme bescheinen lassen. Je näher das Sonnenbad an Mittag liegt umso kürzer kann es ausfallen.

Und nächste Woche kommt dann der zweite Teil mit weiteren 5 Fakten zum Thema Sonnencreme. Ihr habt Fragen? Dann zögert nicht und schreibt uns!