Es gibt rund 1500 Arten von Mücken. Nur 130 Arten davon stechen. Und da wieder belästigen uns nur die Weibchen. Die Männchen schlürfen Blütennektar. Die Weibchen allerdings sind auf unser Blut aus. Sie brauchen das Protein, damit ihre Eier reifen können.

Wiederkehrende Regenfälle und eine darauffolgende Wärmeperiode sind ein untrügliches Zeichen dafür, dass wir wohl ein Mückenjahr bekommen werden. Mückenplage bedeutet ja nicht nur, dass wir selbst genervt und gestochen werden, meist erwischt es die Kinder noch schlimmer.

Dazu kommt, dass Mücken immer öfter auch bei uns Krankheiten verbreiten.

Die bei uns heimischen Stechmücken vermehren sich in einer kaum vorstellbaren Geschwindigkeit: Bei idealem Brutwetter, wie wir es dieses Jahr haben, gibt es alle zwei Wochen eine neue Mücken-Generation. Die Vermehrung geht irgendwann fast explosionsartig.

Mücken verbreiten auch bei uns Krankheiten

In unseren Breiten tauchen immer häufiger die aus Südostasien eingeschleppte Asiatische Tigermücke und die Asiatische Buschmücke auf. Sie können in zwischen sogar bei uns überwintern. Diese Mücken können auch die Viren gefährlicher Krankheiten verbreiten, die oft nur schwer zu behandeln sind. Vor allem im Süden Deutschlands kommen diese eingeschleppten Mücken schon recht häufig vor. Auch deshalb ist es wichtig, Mückenstichen vorzubeugen.

Wie Mücken Ihre „Opfer“ finden

Bei der Suche nach Blut konzentriert die Mücke sich vor allem auf das Gas Kohlendioxid, das sie aus bis zu 50 Meter Entfernung wahrnehmen kann. Da Menschen und Tiere Kohlendioxid ausatmen, sind sie für Mücken besonders leicht aufzuspüren. Je mehr des Gases sich in der Ausatemluft befindet, desto attraktiver ist der Mensch für die Mücke. Besonders häufig werden deshalb zum Beispiel Schwangere gestochen, da sie praktisch für zwei ausatmen.

Mücken reagieren aber auch auf andere Stoffe, vor allem, was wir über den Schweiß ausscheiden. Dazu gehören Ammoniak, Harnsäure und Milchsäure. Deshalb sind auch Sportler deshalb gerne genommene Opfer. Und da Mücken zudem auch durch Wärme angezogen werden, müssen Sportler mit mehr Mückenangriffen rechnen. Nach einer kühlen Dusche ist die Gefahr eines Stichs deutlich geringer.

Einfacher Schutz gegen Mücken

Der einfachste Schutz gegen nächtliche Plagegeister ist das Moskitonetz über dem Bett. Achtet darauf, dass das Moskitonetz nur eine einzige, gut verschließbare Öffnung hat. Außerdem sollte es groß genug sein, dass es bequem über das ganze Bett bis zum Boden reicht. Am besten kombiniert ihr das Moskitonetz mit Insektenschutzgittern an den Fenstern. Die müssen natürlich nicht an allen Fenstern angebracht werden, sondern nur an den Fenstern, die ihr zum Lüften gerne öffnet.

Mücken sind schlechte Flieger

Hier kommt die gute Nachricht: Mücken sind im Grunde sehr schlechte Flieger und sie fliegen im Laufe Ihres kurzen Lebens insgesamt kaum mehr als 100 m. Deshalb solltet Ihr daheim vor allem die Brutmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe inspizieren. Mücken legen ihre Eier in Form so genannter Schiffchen bevorzugt in kleinen Wasseransammlungen ab. Das können nicht geschlossene Regentonnen sein, Untersetzer für Blumentöpfe, kleine Teiche oder Pfützen. Bis zu 300 Eier beinhaltet so ein Schiffchen. In einer Regentonne können so schnell mal bis zu 200.000 (!) Eier heranreifen – in einer Generation.

Lasst im Garten also keine mit Wasser gefüllten Gefäße herumstehen. Vogeltränken einmal wöchentlich reinigen und das Wasser täglich wechseln. Auch in wassergefüllten Untersätzen von Blumentöpfen können Mücken brüten. Wenn Ihr einen Teich habt, dann siedelt dort Raubinsekten an: Libellenlarven, Rückenschwimmer und Wasserwanzen fressen Mückenlarven. Die kommen in der Regel zwar von allein, Ihr könnt sie aber auch im Zoohandel kaufen.

Dazu noch ein Tipp: Im Fachhandel gibt es Bakterienkulturen in Tablettenform oder als flüssige Lösung. Sie enthalten das Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis oder dessen Eiweißkristalle. Diese wirken spezifisch nur gegen Mückenlarven und schädigen keine anderen Tiere und Insekten. Einfach in den Wasserbehälter geben und nach 24 Stunden gibt es darin keine für die nächsten Wochen keine Mückenlarven mehr.

Natürlicher Schutz gegen Mücken

Und wie schaut es mit Mückenschutzmitteln aus? Je lückenloser der Schutz über den Tag ist, desto weniger werdet ihr und eure Kleinen gestochen. Aber da gibt es wieder ein Problem: Viele Mückenschutzmittel enthalten Chemikalien wie DEET. Die können schon bei geringen Mengen unangenehme Nebenwirkungen verursachen und langfristig große Schäden vor allem am Nervensystem des Menschen anrichten. Aber zum Glück gibt es auch natürliche Schutzmittel.

Vermeide blumige Düfte

Wenn Ihr den Grillabend möglichst ohne Mückenstiche genießen wollt, dann tragt helle oder weiße Kleidung – das mögen die Mücken nicht. Zudem solltet Ihr besonders am Abend langärmelige Kleidung, lange Hosen und Socken zum Beispiel aus dichtem Leinen oder Baumwolle tragen. Je weniger Körperstellen freiliegen, desto besser der Schutz! Gelbe Farben oder Orange lieben die Mücken übrigens.

Vermeidet Parfüms, Seifen, Körperlotionen oder Sonnencremes die einen fruchtigen, blumigen oder süßlichen Geruch verströmen. Mücken stehen auf diese Gerüche.

Welche ätherische Öle schützen vor Mücken?

Hier einige besonders wirksame Öle gegen die Mückenplage, die Ihr Euch auch im Kräutergarten oder auf dem Fensterbrett halten könnt:

  • Pfefferminze
  • Zitronengras und Citronella
  • Lemon-Eukalyptus (eine besondere Eukalyptusart)
  • Nelkenöl und der Geruch der Duftgeranie

Hier noch ein einfaches Rezept für ein Anti-Mücken-Öl.

Bitte die Öle niemals pur anwenden, sondern nur verdünnt:

  • Mischt in 30 ml Mandelöl jeweils 10 Tropfen des ätherischen Öles von Zitrone, Eukalyptus, Gewürznelke, Lavendel, Rosmarin und Zeder. Die Mischung sanft schütteln, dass sich alles gut verbindet. Achtet bitte auf gute Qualität bei den Duftölen, nehmt nicht das billigste, da hier oft gepanscht wird.
  • Stellt davon ein Schälchen auf die Fensterbank oder den Gartentisch
  • Wenn Ihr euch oder die Kinder damit einreiben wollt, dann bitte die Mischung nochmal verdünnen. Dazu einfach einen Esslöffel der Duftmischung mit 5 EL Olivenöl mischen.

Wenn Eure Haut empfindlich reagiert, solltet ihr vor einer großflächigen Anwendung die Verträglichkeit auf einem kleinen Fleckchen Haut testen.

 

Außerdem haben wir für Euch die beste Hilfe bei juckenden Stichen: Spitzwegerich! Hilft bei aller Art von Stichen und sogar bei Brennessel-Quaddeln. Was ihr außerdem gegen Grasmilben tun könnt: Alles in diesem lesenswerten Artikel: