Fruktoseintoleranz schnabel-auf.de
  • Infobox zu Fruktoseintoleranz

  • jeder Dritte ist betroffen

  • bis zu 15g Fruktose am Tag wird meist vertragen

  • die Unverträglichkeit ist KEINE Krankheit

  • Ein Ernährungstagebuch ist aller Anfang

  • Oft zeigt sich ein Mangel an Zink und Folsäure

Fruktoseintoleranz bei Kindern

Es ist 7 Uhr und eine kleine weinerliche Maus steht vor meinem Bett. Kuscheln hilft nicht, Spielen erst recht nicht und innerhalb von Minuten fließen die Tränen bei meiner vierjährigen „Dramaqueen“. Dabei ist sie gar keine Dramaqueen. Aber es gab gestern im Kindergarten Apfelmus und das reicht, um die Stimmung am nächsten Tag derart in den Keller sinken zu lassen. Warum? Weil das Kind eine Fruktoseintoleranz hat. Lest hier, was das ist, wie es sich zeigt und vor allem: was Ihr tun könnt, damit es Eurem Kind gut geht – trotz der Unverträglichkeit!

  1. Wie zeigt sich die Fruktoseintoleranz bei Kindern?

Erstmal ein wenig Theorie: Ein anderes und eher kompliziertes Wort für die Fruktoseintoleranz ist Malabsorption. Und dieser Ausdruck beschreibt es sogar besser. Es ist der Fachbegriff für eine gestörte Aufnahme (Resorption) von Nährstoffen im Dünndarm. In diesem Fall die Fruktose.

Einfachzucker einfach erklärt: Wir spalten bei der Verdauung ALLES in seine Einzelbestandteile. Alles was Kohlenhydrate/Zucker hat, hat viele viele Einfachzucker. Davon gibt es drei Verschiedene: Glukose, Fruktose und Galaktose. Haushaltzucker besteht zum Beispiel aus einem Anteil Glukose (Traubenzucker) und einem Anteil Fruktose (Fruchtzucker). Diese Einfachzucker werden dann über die Darmschleimhaut weitertransportiert ins Blut.

Und genau hier liegt das Problem bei der Malabsorption. Es sind entweder nicht genügend Transportproteine im Darm da oder sie arbeiten nicht richtig. Dann geht die Fruktose nicht ins Blut, sondern weiter in den Dickdarm und da macht sie dann das, was wir nicht wollen. Die typischen Beschwerden.

  • Typische Beschwerden bei einer Fruktosemalabsorption

  • Blähungen

  • Durchfall

  • Bauchweh mit Geräuschen

  • Häufiges Aufstoßen “Mama, das Essen kommt mir hoch”

  • Kein Appetit

  • Allgemeines Unwohlsein

  • Schlechte Laune, Weinerlichkeit und Reizbarkeit

  • Krankheitsgefühl, Nervosität

Das Gemeine daran ist: Die Beschwerden können direkt im Anschluss auftreten und dann weiß man als Mama: Ah mein Kind hat was gegessen, was es nicht verträgt. Oder aber die Symptome kommen erst am nächsten Tag. Gerade was die psychischen Schwankungen betrifft. Es dauert einfach ein bisschen, bis die Information vom Darm ans Gehirn geleitet wird.

Deshalb macht bei einem Verdacht auf eine Unverträglichkeit ein Ernährungstagebuch Sinn. Auch um die richtige Unverträglichkeit zu finden. Einfach mal für 3 Wochen konsequent aufschreiben, was das Kind isst und wie danach das Befinden ist. Ihr helft damit auch dem Arzt. Er weiß dann, auf was er sich konzentrieren muss und welche Untersuchung sich anbietet. Auf Fruktose oder Laktose wird mit einem Atemtest getestet, auf eine Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit mit einem Bluttest (als Erstmaßnahme). Aber dazu mehr in meinem Erfahrungsbericht über unsere Diagnosestellung.

Hier könnt Ihr eine praktische Vorlage für ein Ernährungsprotokoll herunterladen. Die erste Zeile habe ich als Beispiel eingefügt.

Das Gleichgewicht im Darm ist gestört.

Die Beschwerden zeigen also ganz deutlich, dass das Gleichgewicht im Darm gestört ist. Und ein gesunder Darm (interner Link zum Darmartikel) ist Voraussetzung für gute Abwehrkräfte. Unsere Kinder kommen tagtäglich im Kindergarten, Schule oder Spielplatz mit soviel Keimen und Erregern in Berührung, da hat das Immunsystem viel zu tun. Deshalb umso wichtiger, dass wir unsere Kinder genau darin unterstützen, den Darm zu entlasten und gesund erhalten.

Nach so viel Theorie folgt die Praxis

Keine Sorge, Fruktoseintoleranz ist keine Krankheit an sich. Sie erschwert halt manches und die Kinder können an Infektanfälligkeit leiden. Also ist es an uns Eltern, dass wir unsere Kinder unterstützen. Dazu gehört leider auch der Verzicht von Lebensmitteln mit einem hohen Fruktoseanteil. Komplett darauf verzichten ist nicht nötig, denn es gibt ja ein paar Transportproteine. Die sind aber schnell „besetzt“. Wie ein Umzug mit 50 Kisten und nur einem Umzugshelfer. Das kann nicht funktionieren, richtig? Der kann auf keinen Fall alle 50 Kisten an einem Tag tragen, aber aufgeteilt über 5 Tage vielleicht schon. Ihr versteht was ich meine? In Maßen vertragen auch Kinder mit der Intoleranz Früchte und Gemüse mit hohem Fruktoseanteil. Aber bei ungefähr 10-15g am Tag ist Schluss. 50g Honig am Tag zum Beispiel sprengen schon das Maß aller Dinge.

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Lebensmittel mit und ohne Fruktose

Aber es gibt genügend Frucht- und Gemüsesorten, die gut vertragen werden. Dazu gehören zum Beispiel Kirschen, Aprikosen, Bananen oder Honigmelone. Verzichten solltet Ihr auf Apfel, Birnen, Trauben und Beeren. Außerdem bitte auf Zuckeralternativen. Gerade wenn irgendwo Zuckerfrei draufsteht, verstecken sich gerne Zuckeralkohole wie Sorbit, Xylit oder Mannitol. Erkennbar an den Endungen -it und -ol. Die sind bitte tabu. Aber ganz genau erkläre ich Euch das hier.

Und eine gute Nachricht zum Schluss: Es kann sich auch wieder „verwachsen“. Wenn Ihr Eurem Kind konsequent die Gelegenheit gebt, dass der Darm sich erholen und kann und dann entspannt arbeiten darf – dann kann es sein, dass die Toleranz gegenüber Fruktose nach und nach steigt.

Diesen Artikel habe ich innerhalb einer Kooperation mit www.frusano.de geschrieben. (Werbung).

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Ein Kommentar

  1. […] große Herausforderung. Besonders stehen dabei aber die Zöliakie, die Histaminintoleranz und die Fruktoseintoleranz im Vordergrund. Sara leidet an Zöliakie, ihre kleine Tochter Leni an einer Fruktoseintoleranz und […]

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